Rundaugen-Mohrenfalter
Erebia medusa ([Denis & Schiffermüller], 1775)
- BRD: nur im Mittelgebirgs- und Alpenraum, mit großen Verbreitungslücken
- [h]
- Lebensraum: mageres Grasland
- Im Gebiet: sehr selten
Aus der Gruppe der Mohrenfalter kommt im Gebiet nur diese eine Art vor, und sie ist hier heute nur noch selten zu finden. So stammt auch nur das erste der Galeriefotos aus dem Reinhardswald, das zweite etwas südlicher aus der Region Waldhessen.
Im Besonderen gehört der Rundaugen-Mohrenfalter zu derjenigen Gruppe unter den Schmetterlingen, bzw. unter den Insekten generell, für die angenommen werden muss, dass sich der Klimawandel negativ auf ihre hiesigen Vorkommen auswirkt. Die Klimaerwärmung ist problematisch für die Überwinterung dieser kälteadaptierten Arten. Eine Rolle spielen dabei vor allem die verringerte Zahl an Frosttagen und die reduzierte Schneedecke. Für den Rundaugen-Mohrenfalter konnte dies experimentell nachgewiesen werden (Stuhldreher et al. 2014 [Stu&al.14]), und Fartmann et al. (2014) berichten: "Temperaturen von im Mittel 7°C während der Überwinterung führen zu einer höheren Sterblichkeit der Raupen im Vergleich zu Temperaturen um den Gefrierpunkt. ... Die milderen Winter der letzten Jahrzehnte dürften somit unter anderem zum Rückgang der Art beigetragen haben", ([Far&al.21]).
Auf die Kälteadaptation des Rundaugen-Mohrenfalters weist auch die oben angegebene Form seiner geografischen Verbreitung hin (Alpen und Mittelgebirge). Die vorliegende Liste der Tagfalter aus dem Reinhardswald, und nicht nur die der Tagfalter, umfasst noch weitere Arten, für die entsprechende Zusammenhänge zu vermuten oder zu erwarten sind.