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Thema von insektendaemmerung.org sind die Insekten als objektiv greifbarer Zustandsspiegel unserer gesamt-ökologischen Lage. Die Masse an Insekten ist in Deutschland auf einen winzigen Bruchteil geschrumpft, zum Beispiel im Vergleich mit vor 50 Jahren. Diese Entwicklung war aber nur die Fortsetzung einer gleichgerichteten Entwicklung auch schon der 50 Jahre zuvor. Es ist derzeit kein Hinweis sichtbar, dass dieser menschengemachte Prozess angehalten würde.
Zu dem Thema erwächst aktuell notgedrungen eine Flut an Literatur, die das Phänomen näher beleuchtet, darunter z. B. [Tae&al.21].
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Libellenflügel als individueller Fingerabdruck
Wie bei unseren Fingerabdrücken, die sich an linker und rechter Hand unterscheiden und also nicht symmetrisch sind, ist das Entsprechende auch im Feingeäder der linken und rechten Libellenflügel der Fall – wie vermutlich auch bei vielen weiteren Insekten mit komplexem Flügeladernetz.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts zeigte Francis Galton auf, dass es auf der ganzen Welt keine zwei Menschen geben kann, deren Fingerabdrücke sich gleichen. Natürlich kann für diese Tatsache kein Beweis im strengen Sinn erbracht werden. Denn es ist ja kaum denkbar, dass unsere Gene eine Vorschrift enthielten, wonach alle Fingerabdrücke unterschiedlich zu sein haben. Galton konnte aber zeigen, dass es aufgrund der astronomisch vielen möglichen Ausprägungen des Papillarlinien-Musters unserer Fingerkuppen statistisch quasi unmöglich ist, unter diesen weltweit zwei identische zu finden.
Ebenso wird man auch hinter der individuellen Einzigartigkeit der Libellenflügel kein strenges Prinzip erwarten dürfen, vielleicht aber die Möglichkeit einer statistischen Verifizierung.
Im Reinhardswald hatte sich 2004 eine günstige Möglichkeit für einen entsprechenden statistischen Versuch an einer großen Libellenart mit großen Flügeln und komplexem Feinadernetz aufgetan, der Gestreiften Quelljungfer, Cordulegaster bidentata. Viele Tage, inklusive des fast ganzen Urlaubs, wurden daran gesetzt, möglichst viele der an einer günstigen Stelle zusammenkommenden Männchen abzupassen und berührungslos ihr Flügelmuster digitalfotografisch zu erfassen. In Folgejahren wurde die Untersuchung auf weitere Libellenarten ausgedehnt.
Eine Ansatzskizze des Rechenmodells wurde 2008 auf einer Libellentagung präsentiert und die Präsentation parallel in einem zweiteiligen Poster ausgestellt. Die beiden Posterteile können hier heruntergeladen werden:
Ausgewählte Gesichtspunkte der Flügelmuster-Asymmetrie und -Individualität wurden in einem Beitrag (2011) eingehender beleuchtet:
Die statistischen Verteilungen der Flügelzellenzahlen im Ensemble der Individuen von Libellenarten sind nicht nur phänologisch stark asymmetrisch, sondern sie sind schief in einem ganz grundsätzlichen Sinn. Ein varianzanalytischer Zugang zu ihnen ist daher nicht möglich bzw. bleibt unzulässig. Mit dieser Intention wurde 2013 folgendes Poster ausgestellt:
Die bisher hier zu diesem Thema gelisteten Arbeiten befassen sich alle mit demselben Rechenmodell, welches zwar schlüssig, aber aus zweierlei Gründen alles andere als elegant ist. Erstens beruht es auf statistischer Näherung, und zweitens erfordert es Hilfstechniken, wie zum Beispiel Korrelationen-Abschätzungen, ohne aber varianzanalytische Methoden zu erlauben.
Andererseits wird aber auch ein alternatives, "runderes" Modell sichtbar, das all diese Probleme nicht kennt und das außerdem Wahrscheinlichkeiten nicht in Abschätzung liefert, sondern streng. Dieses elegante Modell hat allerdings den gewissen Haken, in einem zentralen Schritt noch nicht ganz durchschaut zu sein. Der Sachverhalt soll demnächst in einem etwas allgemeiner gehaltenen Rahmen erörtert werden und wird dann auch hier herunterzuladen sein:
Entropische Fließkaskaden in zweidimensionalen Zellkomplexen
(geänderter Arbeitstitel)
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