Informationen zu Schwebfliegen und ihren Larven
Auf den Schwebfliegen-Seiten sind etliche Namen eingeklammert bzw. mit dem Hinweis cf. ("vergleiche...") versehen, da nicht immer eine ganz sichere Bestimmung gewährleistet werden kann. Dies gilt besonders für Arten, die zur sicheren Bestimmung in die Hand genommen, unter Vergrößerung betrachtet oder getötet werden müssen. Auf derartige Handhabe wird hier generell verzichtet.
Mimikry der Imagines
Die Schwebfliegen (Syrphidae) sind eine besonders vielgestaltige Familie der Zweiflügler (Diptera). Die Vielgestalt und Uneinheitlichkeit ihrer Vertreter ist weitgehend durch die verbreitete Mimikry in dieser Insektengruppe begründet.
Das heißt, die Fliegen ahmen in ihrem Aussehen "gefährlichere" Insekten nach, zum Beispiel Bienen, Wespen und Hummeln. Denn sie selbst sind sehr harmlose Wesen, die hauptsächlich Blüten besuchen. Vögel und andere Fressfeinde fallen auf die Mimikry herein und lassen sich von den vermeintlichen Stechinsekten abschrecken.
Auch wir selbst fallen leicht darauf herein und meinen, eine Biene zu sehen, was sich aber bei näherem Hinsehen dann als eine harmlose Schwebfliege herausstellt.
Auch hier im Gebiet kommen viele derart exemplarische Schwebfliegen-Arten vor. Ein ganz herausragendes Beispiel solcher Mimikry gibt die Hummel-Waldschwebfliege (Volucella bombylans):
Sie hat in ihrer Hummel-Mimikry quasi Perfektion erreicht: Wer nicht eigens auf die Fühler achtet, lässt sich leicht täuschen... (Die Hummel-Waldschwebfliege ist auf dieser Seite eingereiht.) |
Anpassungen der Larven
Ein Großteil aller Schwebfliegenlarven, insbesondere aus der Unterfamilie der Syrphinae, ernährt sich von Blattläusen (Aphididae). Seitens der Gärtnerei und verwandter Sparten wird die Gruppe der Schwebfliegen daher allgemein mit Sympathie gesehen. Zu den Blattlaus-Vertilgern gehören zum Beispiel die weit verbreiteten Larven der Gattung Syrphus und verwandter Gattungen wie Dasysyrphus usw.
Die abgebildete Larve passt zur Gattung Dasysyrphus; sie ist von Waldbäumen auf eine Windschutzscheibe gefallen. |
Andere Schwebfliegen-Larven ernähren sich von Pflanzen oder Pilzen. Wieder andere Arten, vor allem aus der Unterfamilie der Eristalinae, sind an ein Leben in der Feuchte oder im Wasser angepasst. Dabei handelt es sich meist um modriges und sauerstoffarmes Substrat, zum Beispiel in Baumhöhlen, an moorigen Ufern oder laubzersetzenden Feuchtstellen auf dem Boden. Im Extremfall handelt es sich um Jaucheabflüsse von Misthaufen. Die Mistbiene (Eristalis tenax) gilt als exemplarischer Vertreter dieser Gruppe. Die Larven dieser Artengruppe tragen am Körperende einen teleskopartig ausfahrbaren "Schnorchel", um damit Luftsauerstoff zu atmen. Sie werden Rattenschwanzlarven genannt.
Der Fadenmolch hat sich angeschlichen, aber er hat die Larve nun aus den Augen verloren. Erst wenn sie sich wieder bewegt, sieht er sie und schnappt zu.
Rattenschwanzlarven ähnlicher Form finden sich neben Eristalis zum Beispiel auch bei den Gattungen Sericomyia, Myathropa und Helophilus. Manche weitere Gattungen, etwa Caliprobola, haben Larven mit etwas kürzeren "Rattenschwänzen".
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